Eels – The Deconstruction (Review)

Das neue Album der Eels wäre fast nicht zustande gekommen. Während der vierjährigen Pause seit dem letzten Album war sich Mark Oliver Everett, Mastermind und Provokateur der Band, nicht sicher, wie es weitergehen sollte.

Aber zu unserem Glück wurde er irgendwann wieder von seiner Muse geküsst. Die neuen Songs entstanden in unregelmäßigen Abständen und ohne besonderen Plan. Als Everett erkannte, dass er genug Material für eine Platte hatte, begab er sich ins Studio.

The Deconstruction ist trotz dieser Arbeitsweise eine sehr stimmige Songsammlung. Groove trifft auf Melancholie, Streicher auf Gitarre.

Schon im eröffnenden Titeltrack zeigt uns Everett, wie klug, getrieben und phantasievoll seine Musik sein kann.  „I’ll break apart“, erzählt er uns in diesem wundervollen Kleinod, unterstützt von funky Beats und Streicherarrangements, die mich an Hitchcock erinnern. Everett nimmt uns in etwas mehr als vier Minuten mit auf eine facettenreiche, unberechenbare musikalische Reise.

Diese Reise setzt er im Lauf der folgenden 38 Minuten fort. Ich höre die gewohnte Mischung aus Melancholie, düsterem Realismus, dunklem Humor und Hoffnung auf die Zukunft.

Die Musik ist erhebend und lebensbejahend und nährt die Seele, während sie zwischen Balladen und fröhlichen Rocksongs hin- und her torkelt. Ein kurzer Blick auf die Tracklist verdeutlicht dieses Torkeln: The Deconstruction, The Quandary, Today Is The Day, Be Hurt, You Are The Shining Light.

Mir fällt es schwer, in Worte zu fassen, wie sehr ich dieses Album mag. Ich liebe diese Achterbahnfahrt der Gefühle – in einem Moment unterdrücke ich die aufsteigenden Tränen, im nächsten lache ich aufgrund des dunklen und schrägen Humors laut auf.

It’s not the weight you carry/ It’s how you carry it/ We can get through anything/ We can take the hit

Hoffnung in dunklen Zeiten, überbracht mit einem Augenzwinkern.


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