Dramatische Einbrüche bei Tonträgern stehen bevor

„Der weltweite Markt für physische Musikformate wird bis zum Jahr 2009 um weitere 61 Prozent schrumpfen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der IFPI in Zusammenarbeit mit den Wirtschaftsprüfern von PricewaterhouseCoopers (PwC) und dem asiatischen Digitaldienstleister Soundbuzz.“ (Musikwoche)

Finde ich ehrlich gesagt nicht weiter verwunderlich. Raubkopien hin oder her, CDs und DVDs sind ein aussterbendes Format. Ich sitz doch hier nicht auf der Arbeit mit einem riesigen CD-Stapel und wechsel je nach Gusto die Musik. Das geht heute anders.


Kommentare

9 Antworten zu „Dramatische Einbrüche bei Tonträgern stehen bevor“

  1. Avatar von nicorola
    nicorola

    @Fabian: Du hast recht, Vinyl ist natürlich noch besser. Leider habe ich keinen Plattenspieler mehr, und meine doch recht überschaubare Sammlung an Schallplatten verstaubt.

  2. Mir fehlt an MP3-Veröffentlichungen auch noch das gewisse Etwas, das man bei aufwendig gestalteten Booklets etc ja noch hat. Da wird mal ein Plattencover-JPG mitgeliefert, mal ne Textdatei, aber nie wirklich was spannendes. Vielleicht fehlt es auch nur an einem Standard-Format für digitale Booklets, das dann auch MP3-Player anzeigen könnten oder so. So eine fixe Idee schwirrt mir da schon seit ein paar Tagen im Kopf herum. Mal sehen, ob ich da am Wochenende mal was zu Papier gebracht bekomme…

  3. Aber bezüglich Haptik spricht doch alles für Vinyl, oder? Auch wenn Uli sagt, dass auf Schallplatten auch nur Informationen sind, ist der Unterschied digital vs. analog schon aus technischer Sicht gravierend, aus Sicht der menschlichen Empfindungsgabe aber auch.

    Jede Platte, ja sogar die Information auf jeder Platte, ist einzigartig und kommt mit nur wenig physikalischer Verstärkung fast direkt in die Ohren — davon kann bei einer CD keine Rede sein. Dort ist zwar das Medium einzigartig, die Information ist jedoch auf allen gepressten CDs identisch. Dafür sorgt die Fehlerkorrektur.

    Ich weiß, dass ich diesbzgl. ein bisschen militant denke, aber für mich hat die CD keine Zukunft als Medium für Liebhaberstücke. CDs *sind* seelenlos (vom Cover/Booklet abgesehen) und gehören nicht ins Jahr 2015. Vinyl hingegen hat weiterhin Sammlerwert.

  4. Avatar von nicorola
    nicorola

    Ich bin persönlich auch eher der Auffassung von Uli. Unterwegs habe ich meine Musik auf dem MP3-Player, zuhause liebe ich aber die Haptik von CDs . Besonders von Spezialauflagen. Aber als Medium des Massenmarktes sieht es für die physischen Tonträger schlecht aus. Die CD wir sich meiner Meinung nach eher in Richtung Liebhaberstück entwickeln.

  5. Ja bei 2 Minuten kann ich das schon verstehen, ich hab halt meine Regale alle in Reichweite und brauche so nur 10 Sekunden. Und zerkratzt gekriegt habe ich irgendwie noch keine CD in den letzten ~12 Jahren, aber so meinte ich das halt, verschiedene Formate sind praktikabel für verschiedene Leute.

  6. Man sollte vielleicht, zusätzlich zum digitalen Erwerb, noch irgendwie das Booklet für ein wenig Aufpreis zugeschickt bekommen. Halte nämlich gerne was in der Hand zu einem Album. Allerdings ist mir die CD wechselerei auch zu nervig.

    nur so ne fixe idee. 😉 undurchdacht, versteht sich.

  7. Ich wollte nur hinzufügen, dass ich auch kein Vinyl oder Kassetten kaufe — weil die Daten, wie gesagt, auch dort nur *prinzipiell* greifbar sind 😉

    Naja, bei mir ist Hopfen und Malz verloren. Digital ist besser. CDs zerkratzen, springen im Autoradio, machen Rotationgeräusche im CD-Laufwerk, lassen sich umständlicher kopieren und zwischen dem Raussuchen eines Albums auf CD und auf der Festplatte liegen bei mir Größenordnungen (2s vs. 2min).

    Und außerdem: wie kann man in Zeiten des drastischen Klimawandels ein Medium kaufen, dass zu 90% aus quasi überflüssigem Trägermaterial besteht? 😉

  8. Ich hingegen habe nie verstanden warum eine LP “greifbarer” als eine CD sein soll, auf beiden ist die Musik als Information gespeichert. Ob digital oder analog ist dann halt Geschmackssache. Wenn man mal jenseits von Chartsveröffentlichungen schaut gibt es zudem viele schön und aufwendig designte CD-Verpackungen, wie z.B. zuletzt die von Of Montreal, Menomena, Asobi Seksu oder so ziemlich alles was vom Constellation-Label kommt, da hat man eben nicht nur ein paar Megabyte an Daten und ich finde dabei genau so viel “Seele” wie bei LPs. Das mag nicht jedem so gehen, aber ich habe mehr von einem Album wenn ich zusätzlich zur Musik auch ein Artwork damit geistig in Verbindung bringen kann.

    Es kommt halt immer drauf an wo und wie man Musik am meisten hört, ich hör z.B. viel zu Hause und dann vor allem komplette Alben, da sehe ich absolut keinen Nachteil bei CDs. Die 2 Sekunden die ich mehr brauche um eine CD rauszusuchen und einzulegen im Gegensatz zum Abspielen eines Mp3-Ordners von der Festplatte finde ich echt irrelevant.

  9. Ich finde das auch gut. Ich kann die ganzen CD-Verfechter nicht verstehen, die z.B. bei last.fm Gruppen wie “I still buy CDs” beitreten. Die CD ist ein genauso “seelenloses” Format wie mp3, ogg oder sonstige digitale Speicherformate — weil sie eben genauso digital ist. Wenn man schon was physisches in der Hand haben will, dann doch bitte Vinyl oder Kassetten, da ist die Musik immerhin im Prinzip noch greifbar und ohne CPU-Unterstützung hörbar.

    Den einzigen — im wahrsten Sinne kleinen — Vorteil, den CDs noch haben, sind die Booklets. Die haben mich aber auch nie ungehauen — auf jeder gut gemachten Website erfahre ich mehr über ne Platte als im Booklet.

    Also ich kaufe jedenfalls keine CDs mehr — und das hat nichts mit Konsumverzicht zu tun, im Gegenteil. (Alte Leier: dumm, dass das die MI-Bosse erst jetzt laaaangsam mitkriegen…)