Die 10 besten Platten des 3. Quartals 2015

Die ersten neun Monate des Jahres 2015 sind vorbei. Schon die ersten sechs Monate starteten mit einer Menge toller Platten. Auch die vergangenen drei Monate Juli, August und September haben einige interessante Neuerscheinungen hervor gebracht.

Ich habe auch im dritten Quartal 2015 bereits ein paar Lieblings-Alben gefunden, die mit ziemlicher Sicherheit auf meiner Jahresliste auftauchen werden. Petite Noir zum Beispiel oder auch The Libertines.

Um dir einen kleinen Überblick zu geben, welche Neuerscheinungen der vergangenen drei Monate ich für absolut hörenswert halte, habe ich hier eine kleine Auflistung der 10 besten Platten des 3. Quartals 2015 zusammengestellt.

Am Ende des vierten Quartals (also Ende Dezember) werde ich dir wieder einen Überblick über die Monate Oktober, November und Dezember geben. Aus allen vier Beiträgen bastele ich dann meinen Jahresrückblick. So der Plan.

Falls du einige der Platten noch nicht gehört haben solltest, habe ich am Ende eine Spotify-Playliste mit jeweils einem Stück des Albums für dich.

Holy Esque – Submissions EP

Submission-Cover-300„Submissons“ wurde in den angesehenen STC Studios in Kopenhagen aufgenommen und von Jon Schumann (u.a. Kashmir und Mew) gemixt. Schuhmann verpasst Holy Esque einen etwas gefügigeren Sound als bisher, der ihnen aber durchaus gut zu Gesicht steht. Denn die fransigen Enden sind auch im Songwriting verschwunden bzw. wurden sie auf ein Minimum reduziert. Normalerweise finde ich das sehr schade, denn oft geht so eine Menge Energie und Eigenständigkeit verloren, aber hier ist das Gegenteil der Fall.

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Paul Smith And The Intimations – Contradictions

Paul-Smith-Cover-300Es gibt Platten, die hören sich so weg. „Contradictions“ ist eine davon. Und ich bin damit mehr als zufrieden. Denn ich fühle mich verdammt gut dabei. Paul Smith liefert zum 10-jährigen Jubiläum des Erscheinens von „A Certain Trigger“ keine schillernde, einnehmende Platte, sondern ein kleines Kunstwerk voller Poesie.

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Foals – What Went Down

Foals-Cover-300Der radikale Schnitt in Sound und Songwriting erfolgte bereits vor fünf Jahren, als sie ihren durch Math-Rock beeinflussten Dance-Punk veränderten und sich auf die Suche nach etwas Neuem begaben. Es ist ein Einfaches, sich über die abgeschliffenen Kanten aufzuregen und sich nach den chaotischeren Anfangstagen zu sehnen. Auch ich brauchte meine Zeit, das gebe ich gerne zu. Aber im Laufe der letzten fünf Jahre erschienen drei Alben, die eine Band in Bewegung zeigten. Eine Band, die in dieser Bewegung wuchs, ihr Wesen erforschte, ihren Sound verfeinerte. Ich bin inzwischen ganz bei ihnen und begleite sie gerne ein Stück des Wegs.

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Beach House – Depression Cherry

beach-house-Cover-300Der neue, klare Sound sorgt zwar dafür, dass die (leider) auftretenden songwriterischen Schwächen bei einigen Songs stärker auffallen („Wildflower“, „Days Of Candy“), aber das stört den glänzenden Gesamteindruck nur leicht.„Depression Cherry“ besitzt nicht immer die gleiche emotionale Wucht wie das 2010er „Teen Dream“ oder dessen Nachfolger „Bloom“, aber Legrand und Scully haben immer noch ein Händchen für wundervolle und ergreifende Songs.

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Low – Ones and Sixes

Low-Cover-300Low gibt es schon seit über zwei Dekaden, sie kombinieren Indie-Rock mit dem erst später formulierten Dream-Pop und halten oft als Vorzeigeband für den Begriff Slow-Core her. Das Trio besteht aus dem Ehepaar Alan Sparhawk und Mimi Parker, mit Unterstürzung von Steve Garrington am Bass. Wenn eine Band nach über 20 Jahren solch ein existenzielles Album veröffentlicht, dann verneige ich mich in Ehrfurcht. Es wird Zeit, mich dem Backkatalog dieser Band zu widmen und mich der strahlenden Düsternis hinzugeben.

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The Libertines – Anthems For Doomed Youth

Libertines-Cover-300Ehrlich gesagt erwartete ich nicht wirklich viel von dieser Platte. Für mich hatten sie auf ihren ersten beiden Alben alles gesagt; die beiden Charaktere hatten sich solange aneinander gerieben, bis die Funken eine Hand voll genialer Ideen in Brand setzten und die Band daraus ein paar Songs für die Ewigkeit schmiedete. Aber ich war positiv überrascht: die Energie ist noch nicht verpufft, auch das Händchen für tolle Songs ist noch vorhanden.

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Petite Noir – La Vie Est Belle / Life Is Beautiful

petite-noir-Cover-300Wenn man den Begriff Noirwave herunterbricht, dann geht es bei Petite Noir nicht darum, einen radikal neuen Sound zu definieren. Es geht vielmehr darum, sich in der Popwelt des Jahres 2015 zu positionieren. Das Ergebnis ist das vielleicht zeitgenössischste Indie-Pop-Album des Jahres.

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Lana del Rey – Honeymoon

lana-del-rey-cover-300Eine Rezension habe ich aus Zeitgründen bisher nicht geschrieben, weswegen ich hier gerne meinen Kollegen Christoph von Lie In The Sound zitiereLana Del Rey kredenzt uns eine glamouröse Figur, die dazu taugt, sie zu begehren, zu verachten, zu beneiden und natürlich ebenfalls zu bemitleiden. Honeymoon ist aufwändige Fiktion in edelstem Gewand, dimensioniert eine Persona überlebensgroß. In dieser Kunstgestalt, die wie aus einer anderen Epoche durch unsere Boxen schwebt, stecken sogar mehr menschliche Wesenszüge als in all den gegenwärtigen Powerfrauen des Popbusiness. Auch deshalb sage ich: Willkommen im großen Kino!

Maff – Maff EP

maff-cover-300Bei Maff aus Chile erwartet dich eine aufregende Mischung aus Shoegaze und Post-Rock, die hier und da nach The Jesus and Mary Chain, Interpol oder auch den frühen The National klingt. Die Produktion klingt nicht nach Hochglanz, aber was für mich viel wichtiger ist als der perfekt Sound, ist ein authentischer Sound. Und den hat die schlicht Maffbetiltete EP auf jeden Fall zu bieten.

Holiday Music – No

holiday-music-cover-300Die Band aus Boston war mir bisher unbekannt, aber schon nach den ersten Takten des Eröffnungsstücks „Bugs Pray“ hatten sie mich am Haken. Wunderbarer LoFi-Indie-Rock mit Herz. Mike, Brad und Conor reden selbst von Post-Punk. Geht natürlich auch. Das komplette Album „Brain waves are real?“ kannst du dir bei Soundcloud anhören. Genau wie den Vorgänger „Atlantis“. Was auffällt: beide Alben sind eher kurz. Im Fall von „Brain waves are real?“ würde ich sogar fast von Mini-Album oder EP sprechen, denn das Werk kommt mit seinen acht Songs nur auf knappe 21 Minuten Spielzeit. Aber die haben es in sich.

Welche Platten haben dich in den vergangenen Monaten überzeugt? Welches Album möchtest du den anderen Lesern ans Herz legen?

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