Die 10 besten Platten des 2. Quartals 2016

Bereits das erste Quartal dieses Jahres hielt ein paar Highlights parat. Jetzt sind die nächsten drei Monate vergangen, und ein paar weitere Hochkaräter sind dazu gekommen.

Die 10 besten Platten des 2. Quartals

Um dir einen kleinen Überblick zu geben, welche Neuerscheinungen der vergangenen drei Monate ich für absolut hörenswert halte, habe ich hier eine Auflistung der 10 besten Platten der Monate April, Mai und Juni zusammengestellt.

Am Ende des dritten Quartals werde ich dir wieder einen Überblick über die Monate Juli, August und September geben.

Falls du einige der Platten noch nicht gehört haben solltest, habe ich am Ende eine Playliste mit jeweils zwei Stücken des Albums für dich (aktuell nur auf Spotify).


Radiohead – A Moon Shaped Pool

A Moon Shaped Pool heißt die neunte Platte von Radiohead, und sie ist mehr eine Zusammenfassung des bisherigen Schaffens als ein neues Kapitel. Es sind eine Menge altbekannter Songs enthalten, die immer mal wieder in anderen Versionen oder Fragmenten bei Livekonzerten auftauchten. Es gibt so viele großartige instrumentale Glücksmomente, dass es mir schwer fällt, klare Höhepunkte zu definieren.

Blickt man auf das Album als Ganzes, so ist A Moon Shaped Pool ein düsteres und atmosphärisches Album, sowohl musikalisch als auch textlich. Und auch wenn diese düstere Hoffnung phasenweise beliebig und erdrückend zu werden droht: ich fühle mich großartig mit dieser Platte.

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Hammock – Everything And Nothing

16 Songs in 76 Minuten. Viel Zeit um in diese Musik einzutauchen. Sich in ihr zu verlieren. Diese Klischees für das Post-Rock-Genre treffen hier durchaus zu, aber was noch viel wichtiger ist: dieses Werk versprüht Magie.

Die Dynamik zwischen Laut und Leise, die Soundwände, die dröhnenden Bassläufe, die schleppenden Beats, die ewig langen Melodiebögen: alles da. Aber ohne diese Magie wäre Everything And Nothing nur ein weiteres Album mit größtenteils instrumentaler Musik.

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Laura Gibson – Empire Builder

Es gibt Momente, die an die Fleet Foxes erinnern (The Search For Dark Lake), nachdenkliche Kompositionen mit dezenter Instrumentierung (Empire Builder), zarte und zerbrechliche Stücke (Five And Thirty).  In seiner Gesamtheit ist Empire Builder ein starkes Album mit richtig guten Songs und einer bewegenden Hintergrundgeschichte. Das Tempo ist gemächlich, und Laura Gibson singt vor einer grandiosen Instrumentierung von Verlust und Erlösung. Sie klingt zuversichtlich, gestärkt und frei.

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Eagulls – Ullages

Der neue Gitarrist Gitarrist Goldsworthy und die ehemalige katholische Kirche, die als Proberaum diente, scheinen den Songwriting-Prozess enorm beeinflusst zu haben. Die deutlich reduzierte Geschwindigkeit wird genutzt, um den Arrangements mit viel Hall und feinfühligem Schlagzeugspiel mehr Raum zu verschaffen. Insgesamt funktioniert der neue Sound der Eagulls für mich erstaunlich gut, zum Teil sogar besser als auf dem Debüt.

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Holy Fuck – Congrats

Auf ihrem vierten Album kombinieren Holy Fuck alle möglichen Spielarten des Rock’n’Roll mit elektronischen Klängen. Sie benutzen für ihre zwar komplexen, aber niemals komplizierten Tracks echte Instrumente und verzichten auf Computer oder Loops. Congrats ist ein wildes Album, welches kompromisslos eingängige Melodien mit verstörenden und teils brachialen elektronischen Klängen kombiniert.

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Yung – A Youthful Dream

Die Songs auf A Youthful Dream sind schnörkellose Post-Punk-Perlen, angereichert mit Grunge- und Emo-Elementen und schillernden Pop-Momenten. So reichen die teilweise hörbaren Einflüsse von Jay Reatard bis zu Nirvana.

Das Debütalbum von Yung ist trotz aller Zweifel unerschrocken und zuversichtlich. Der ungestüme Schwung steht im Kontrast zur zärtlichen Reife einiger Kompositionen. Tanzen, träumen, kämpfen, verzweifeln, hoffen – alles ist möglich. Im Leben und mit dieser Musik.

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Die Heiterkeit – Pop & Tod I+II

Pop & Tod I + II ist ein funkelndes Album, welches sowohl in instrumentaler als auch in textlicher Hinsicht bis zur Notwendigkeit reduziert wurde. Hier werden die düsteren Gemütszustände mit sonorer und tiefer Stimme besungen.

Allerdings klingt das bei Die Heiterkeit nicht nach Resignation, sondern viel eher nach Umarmung. Und immer schwingt da ein unhörbares Sha-La-La mit.  Die Band nähert sich furchtlos dem Themenkomplex Liebe, Verzweiflung und Langeweile und erschafft mit scheinbarer Leichtigkeit düstere und zugleich schillernde Popsongs.

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LUH – Spiritual Songs For Lovers To Sing

Die großartig quängelnde und drängende Stimme von Roberts ist immer noch so mitreißend wie damals bei WU LYF. Sie treibt die Songs voran und sorgt für die benötigte emotionale Wucht. Insgesamt gesehen ist LUH mit Spiritual Songs For Lovers To Sing ein tolles Debütalbum gelungen. Ein zerrissenes Werk zwischen Resignation und Hoffnung, aber ohne Zynismus.

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Explosions In The Sky – The Wilderness

Im Verlauf der knapp 45 Minuten legen Explosions In The Sky den Fokus auf zurückhaltende, dezente Klänge. Endlos verschwurbelte Gitarren, wuchtige Soundlandschaften oder die übliche Laut-Leise-Dynamik finden sich kaum auf diesem Album. Stattdessen dominieren filigrane Melodien und minimale Instrumentierungen die für das Genre Post-Rock untypisch kurzen Songs. The Wilderness ist unaufdringlich, stellenweise zärtlich und manchmal sogar schüchtern. Auf der anderen Seite aber auch selbstsicher, aufregend und wunderschön.

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Minor Victories – Minor Victories

Ich habe Shoegaze kombiniert mit dem Gespür für Indie-Hits und der epischen Wucht von Post-Rock-Melodien erwartet, und genau das das habe ich auch bekommen. Wobei ich die Musik nicht auf die einfache Formel Mogwai + Editors + Slowdive = Minor Victories herunterbrechen kann.

Minor Victories ist ein packendes Debütalbum einer zusammengewürfelten All-Star-Band, die entgegen meiner Erwartung viel mehr ist als die Summe ihrer einzelnen Teile. Oder anders ausgedrückt: eine verdammt solide Mannschaftsleistung.

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Spotify: Die 10 besten Platten 2016 (2. Quartal)


Kommentare

4 Antworten zu „Die 10 besten Platten des 2. Quartals 2016“

  1. Avatar von Hyperborea
    Hyperborea

    Bei mir waren es: „Astronauts – End Codes“ War ja quasi ein Tipp von Dir, obwohl Du es dann nicht mehr verfolgt hast. Und „Moderat – III“.

    1. Ach, stimmt. Danke für den Hinweis.

  2. Da muss ich aber was nachholen. Einige davon habe ich gar nicht gehört. Bei mir ganz weit oben:

    Trümmer – Interzone
    The Heavy – Hurt & the Merciless
    She Drew the Gun – Memories Of The Future
    The Coathangers – Nosebleed Weekend
    The Kills – Ash & Ice
    Plaid – The Digging Remedy
    Masha Qrella – Keys (ok, die ist schon Ende März rausgekommen)

    Enttäuscht war ich etwas von der Last Shadow Puppets, die konnte das Niveau der Auskopplungen für mich nicht halten. Und PJ Harvey hat mich auch nicht gepackt.

    1. Da muss ich ebenfalls was nachholen 🙂

      Die Plaid ist gut, ja? Ich habe nur kurz reingehört, aber irgendwie bin ich nicht hängen geblieben. Und The Kills sind bei mir nur knapp an einer Platzierung vorbei geschrammt.