„Der Traum besteht weiterhin.“ – Animal’s Secret im Interview

Eine prägnante monotone Bassline, der durch mitreißende Harmonien und beklemmende Lyrics Leben eingehaucht wird. So präsentiert sich die Rostocker Band Animal’s Secret auf ihrer neuen Single “ghoul”. Ich durfte der Band ein paar Fragen zu ihrer Musik und ihren Zukunftsplänen stellen.


Hallo. Vielen Dank, dass ihr euch die Zeit nehmt, mir ein paar Fragen zu beantworten. Könntet ihr euch zu Beginn bitte kurz vorstellen?

Vielen Dank für die Einladung zum Interview! Wir sind Animal’s Secret aus dem
polaren Rostock, bestehend aus Anton, Raoul, Jonas und Lennart.

Wie kam es, dass ihr miteinander Musik macht?

Wie es in jeder anständigen Biografie steht, haben wir in der Schule den Traum des Rockstars gehabt und zusammengefunden. Der Traum besteht weiterhin.

Ich habe mich ein wenig durch euren Backkatalog gehört. Ihr spielt wunderbar eingängigen Indie-Pop mit mehr oder weniger starken Funk-Einflüssen. Welchen Einfluss haben eure persönlichen musikalischen Vorbilder auf eure Musik und eure kreative Richtung?

Die haben einen sehr großen Einfluss auf unser Schaffen. Mit der Zeit wird dieser immer unbewusster, da wir uns selbst besser finden und die Ideen eher von uns kommen. Am Anfang waren die Red Hot Chili Peppers ein großer Einfluss, bei den neuen Songs haben wir uns vor allem gegenseitig inspiriert.

Wie darf ich mir das vorstellen? Wie arbeitet ihr als Team zusammen, um kreative Entscheidungen zu treffen und eure künstlerische Vision zu verwirklichen?

Wir waren schon immer große Verfechter davon gemeinsam in den Proberaum zu gehen um neue sowie bestehende Ideen auszuarbeiten. Mit der Zeit haben wir uns musikalisch natürlich besser kennengelernt und eine Art gemeinsame
Sprache gefunden, die dann im besten Fall zu Songs führt.

Heute erscheint euer neuer Song „Ghoul“, der sich mit dem
individuellen Kampf gegen den Materialismus und der allgemeinen Oberflächlichkeit beschäftigt. Was war für euch der Anstoß zu diesem Song?

Der Anstoß für diesen Song kam aus unseren eigenen persönlichen Erfahrungen, dem inneren Kampf zwischen Selbstakzeptanz und dem Druck, dazuzugehören. Wir wollten echte Emotionen zeigen, welche oft verborgen bleiben, wenn das Selbstwertgefühl von äußeren Einflüssen abhängt. Mit diesem Song hoffen wir, Veränderungen zu inspirieren und Mut zu machen, sich den eigenen inneren Dämonen zu stellen.

Bisher habt ihr ein paar Singles und EPs veröffentlicht. Gibt es Pläne für ein Album? Oder hat dieses Format für euch ausgedient?

Ja diese Pläne gibt es tatsächlich. Wir arbeiten seit mittlerweile zwei Jahren an unserem ersten Album. Dafür hatten wir die tolle Möglichkeit unseren kreativen Schaffensprozess auf ein abgeschiedenes Haus am Strand in Schleswig-Holstein zu verlegen. Dort haben wir zuerst die Songs geschrieben und sie dann schließlich aufgenommen.

Der modernen, kurzweiligen Musikwelt geschuldet, haben wir den Plan, das Album in zwei EPs aufgeteilt zu releasen, um über einen längeren Zeitraum hinweg neue Musik veröffentlichen zu können.

Ich freue mich darauf! Was sind einige eurer langfristigen Ziele als Band, und wie plant ihr, diese zu erreichen?

Wir erhoffen uns mit dem neuen Album, unserem Traum des Rockstarlebens
näher zu kommen. In ernsthaft bedeutet das, dass wir hoffen mit den Releases eine größere Menge an Menschen zu erreichen, die längerfristig etwas mit unserer Musik verbindet. Unser größter Wunsch ist es, dadurch zahlreiche Konzerte spielen zu können.

Durch die sich immer weiter verringernde Aufmerksamkeitsspanne der Menschen geht der Trend leider dahin, Songs so zu schreiben, dass sie schon nach wenigen Sekunden abholen müssen und sich im besten Fall für TikToks eignen.

Die Musikindustrie hat in den letzten Jahren bedeutende Veränderungen durchgemacht, wobei Themen wie Streaming und die Vergütung von Künstlern in den Vordergrund gerückt sind. Wie beeinflussen diese Veränderungen junge Künstler wie euch?

Uns beeinflusst vor allem die Tatsache, dass die Idealvorstellung, einfach Musik machen zu können und davon glücklich und ohne Sorgen leben zu können, veraltet ist. Durch die sich immer weiter verringernde Aufmerksamkeitsspanne der Menschen geht der Trend leider dahin, Songs so zu schreiben, dass sie schon nach wenigen Sekunden abholen müssen und sich im besten Fall für TikToks eignen. Das ist schwer mit der paradiesischen Vorstellung von Kunst zu vereinbaren.

Ja, leider. Gibt es neben TikTok noch andere Trends oder Entwicklungen in der Musikindustrie, die ihr besonders spannend oder besorgniserregend findet?

Spannend ist auf jeden Fall die Entwicklung hin zur KI-geschriebenen Musik.
Vielleicht sind wir bald überflüssig?? Aber wir hoffen mal, dass unsere Gefühle das Rennen machen.

Wie gestaltet ihr eure Live-Auftritte, um die emotionale Intensität eurer Musik zu vermitteln?

Für uns ist die Wechselwirkung zwischen Publikum und Band am wichtigsten, nur so können wir das Maximum an Energie in unseren Liveshows ausleben und wissen, dass unser Sound und unsere Persönlichkeit zu den ZuhörerInnen
durchdringt. Am Ende ist es am wichtigsten, den ZuschauerInnen und uns selbst ein positives und emotionales Erlebnis zu bescheren.

Wo kann man euch dieses Jahr noch live sehen?

Wir spielen noch auf einigen Festivals und planen natürlich eine Releaseshow im Herbst. Im Besten Fall wird aus der Releaseshow eine Releasetour damit man uns nicht nur in Rostock sehen kann, aber die steht wohl wie unser
Rockstartraum noch in den Sternen.

Vielen Dank! Es war mir eine Freude. Ich wünsche euch alles Gute für die Zukunft.

Vielen Dank für die schönen Fragen. Wir freuen uns euch auch mal persönlich zu treffen – vielleicht ja bei einer unserer Shows!


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Foto: Tom Brümmer

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