Ihr wart schon immer auf der Suche nach einer Band, die zwar irgendwie nach Portishead klingt, nur nicht ganz so düster? Oder mögt ihr Adele, aber irgendwie ist sie euch zu sehr Mainstream?
Nun, dann solltet ihr euch einmal das neue Album von Del Bel anhören. Die Band aus Toronto in Kanada macht laut eigenen Aussagen cinematic/ film score with vocals und trifft damit den Nagel auf den Kopf.
Del Bel empfehlen sich für den nächsten Bond
Schon der Opener In My Solitude präsentiert sich als Crossover aus Adele und Portishead, trägt am Ende mit dem Saxofon dick auf und empfiehlt sich mit einem dicken Ausrufezeichen für den kommenden James Bond Film. Daniel Craig ist ja immer noch der Hoffnung, dass er Adele für den Titelsong zu Spectre gewinnen kann, vielleicht sollte man ihm Del Bel einmal vorspielen? Würde auf jeden Fall besser passen als Sam Smith, der ja auch im Gespräch ist.
Das nachfolgende The Rains ist extrem spärlich produziert und schafft es dennoch, eine wohlige Wärme zu produzieren. Diese ganz spezielle, mit Rauch und Whiskey geschwängerte Wärme einer Bar, in welcher die Band mit ihrer Performance alle Blicke auf sich zieht. Näher an Portishead werden sie auf den folgenden Stücken nicht mehr kommen (obwohl sie sich bei Firebox sehr viel Mühe geben).
Mein zweites Hightlight ist der fulminante Song Sails Of Gold. Wuchtig, sinnlich und fordernd präsentiert sich dieser düstere Soulsong. Aber auch The Stallion oder Old Magic sind Highlights. Eigentlich jagt hier ein fantastischer Song den nächsten, und nur das kurze Intermezzo sorgt für eine kurze Verschnaufpause, damit man aus dem Staunen ein wenig herauskommt.
Ich stelle mir die Musik auf diesem Album immer als Soundtrack vor. Als Soundtrack für den nächsten Bond, für einen Film Noir, für das eigene Leben. Für das eigene Leben allerdings nur, wenn man in einem Anzug oder einem Cocktailkleid an der Bar sitzt, einen Drink genießt und die zwielichtigen Gestalten im Schatten beobachtet.
9/10
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