Also, erstmal vorweg: so ganz originell ist das nicht, was sich hier findet. Man denkt beim Hören vielleicht an Modest Mouse oder Arcade Fire. Und als erstes denkt man an die Talking Heads, denn die Stimme von Alec Ounsworth, dem Kopf von Clap Your Hands Say Yeah, würde jeden Plagiatsprozess gegen David Byrne verlieren. Der erste Song mit Drehorgel, Tamburin und einem Road-to-Nowhere-mäßigen Chor, der auf das dauernde ‚Clap Your Hands’ des Sängers ganz hübsch mit ‚But I feel so lonely’ und ‚But it don’t seem like me’ antwortet, ist dazu auch vom Arrangement her nicht allzu weit von den Talking Heads entfernt. Der zweite Song (Let the Cool Goddess Rust Away) erinnert an Radioheads ‚Stop Whispering‘. ‚Details of the War‘ klingt nach einer ganzen Menge klassischer Rockmusik, böse Zungen könnten hier sogar Vergleiche zu Runrig ziehen. In dem hingenuschelten ‚Upon This Tidal Wave of Young Blood‘ wiederum grüßen von ferne die Violent Femmes. Nichts Neues unter der Sonne also.
Aber: Das alles stört mich überhaupt nicht. Eine tolle, verspielte, einfache, klassische Platte mit 12 guten Songs erwartet euch hier. Die Lieder sind sehr charmant und machen auf nicht dumme Art Spaß. Und was mehr soll man von Rockmusik erwarten? (Dazu gibt es meines Erachtens schlimmere Vorbilder als die oben genannten.)
Runterladen könnt ihr euch zwei Songs auf der Homepage der Band: ‚Upon This Tidal Wave of Young Blood‘ und ‚Over and Over Again‘. Empfehlenswert.
Soweit man den einschlägigen Seiten trauen darf, ist nach der CD-(Wieder-)Veröffentlichung bisher übrigens nur ein Konzert in Deutschland geplant und zwar am 8.12. im Mudd Club in Berlin.
Keine weltbewegende, aber eine wirklich gute Platte, also:
Wertung: 8 von 10
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