Das neueste Album von Cigarettes After Sex mit dem treffenden Titel Cry erkundet toxische Beziehungen, unerwiderte Liebe und all die Dinge im Leben, die großes Elend hervorrufen und einen zum – nun ja, Weinen bringen können.
Die Zutaten sind die gleichen wie auf dem Vorgänger: schlurfende Grooves bilden die Basis für langgezogene Gitarrentöne und die zärtlich Stimme von Greg Gonzales. Mit Don’t Let Me Go steht einer der besten Songs gleich am Anfang. Ein unaufgeregter Song, dessen Melodie unauffällig aber extrem wirkungsvoll ist.
Mein Favorit ist allerdings der Titelsong. Es ist ein herzzerreißendes Stück über unerwiderte Liebe und die Tatsache, dass ein Liebhaber den anderen verlassen muss, um weiteren Schaden zu verhindern.
Der Refrain des Songs ist unglaublich kraftvoll, und die Schuldgefühle und Verletzbarkeit in Gonzales‘ Stimme sind intensiv und ehrlich.
Maybe I'd change for you someday
But I can't help the way I feel
Wish I was good, wish that I could
Give you my love now
But I need to tell you something
My heart just can't be faithful for long
I swear I'll only make you cry
Cry ist eines dieser Alben, welches unglaublich deprimierend und wunderschön zugleich ist. Der Schmerz und das Elend sind nicht nur in Gonzales‘ Stimme zu hören, sondern auch in der Instrumentierung.
Für mich gibt es nur einen Wermutstropfen: das komplette Album ist ein überraschungsfreier Aufguss des Debüts. Dort gab es allerdings die stärkeren, weil noch dichteren und intensiveren Songs.
Kommentare
13 Antworten zu „Cigarettes After Sex – Cry“
Oh, jetzt hast Du sogar noch einen halben Stern abgezogen. 🙂 3,5 wäre so auch meine Bewertung. Tendenz 3…
Ja, ich habe es mir nochmal angehört und meine Meinung nach unten korrigiert 🙂
Ja, ich mag es sehr, auch wenn es sehr entspannt ist.
Ich kann das Album auch nicht immer hören, dazu ist es echt zu ruhig (wie ja auch CAS), aber wenn, dann schon sehr gerne. 🙂
Ich glaube, das trifft es ganz gut 🙂 Die Stimmung muss passen. Aber ich finde, das gehört bei guten Alben sowieso dazu.
Ich bin leider eher enttäuscht. Das Album wird nicht mal in meine Top 20 kommen, obwohl es ja schon hübsch durchläuft. „Überaschungsfrei“ ist schon noch sehr nett formuliert. 😉 CAS haben im Grunde aus einer einzigen Song-/Klangidee mittlerweile 2 Alben gemacht…
Ja, ich hatte auch kurz überlegt, das si hart zu formulieren. Denn zwischendurch hatte ich genau den gleichen Eindruck. Aber ich höre deren Musik einfach sehr gerne, von daher passt das für mich.
Ich schwanke halt irgendwie – die Musik ist schön, aber der Makel des sehr ähnlichen Klangs wirft irgendwie einen Schatten für mich auf das ganze Werk. Ist vielleicht einfach zu rational betrachtet, zugegeben. 🙂 Das Album bekommt aber z.T., bei Pitchfork z.B., richtig schlechte Kritiken, die ich definitiv für ungerechtfertigt halte.
Gibt’s eigentlich noch ein Review von Dir zu Lanas Album?
Ich wollte in den letzten Wochen und Monaten so viele Reviews schreiben (Nick Cave, Elbow, DIIV…), aber aus diversen Gründen bin ich selten dazu gekommen. Lana stand auch immer auf der Liste. Vielleicht finde ich noch die Zeit.
Tja, mir geht es auch oft so, so dass ich heutzutage deutlich weniger im Blog schreibe als noch früher – das hat dann meist zeitliche Gründe.
Magst Du Lanas neues Album denn?