Cigarettes After Sex -Cigarettes After Sex (Review)

Mein erster Reflex: was für ein schlechter Zeitpunkt. Heute scheint die Sonne, und heute erscheint das Debütalbum von Cigarettes After Sex. Eigentlich ist das unbeschwerte Gefühl des Sommers unvereinbar mit der schlurfenden Melancholie der Band rund um Sänger Greg Gonzalez.

Aber bereits nach den ersten Minuten war mir klar, dass ich mich getäuscht hatte. Denn mit ihrem Goth-Pop pinseln Cigarettes nicht meinen Bauch, sondern meine Seele. Und nach dem dritten, aus den tiefsten Regionen meines Köpers stammenden Seufzer war mir klar, dass ich mich Hals über Kopf in diese Musik verliebt habe.

Im Zentrum dieses zutiefst romantischen Albums stehen die androgyne Stimme, die tröstenden Gitarren, die schlurfenden Bassläufe und die dezenten Synthies. Irgendwo im Hintergrund sorgt das Schlagzeug sanft für den Zusammenhalt.

Gerne würde ich noch mehr über dieses Album schreiben, nur: ich kann nicht. Aber das ist gar nicht schlimm, denn mit dieser Musik auf den Ohren kann ich so viele andere Sachen machen. Ich kann mich meinen Tagträumen hingeben, den Wolken bei ihrer Wanderung zuschauen, mir eine Träne aus dem Augenwinkel wischen oder mich einfach wieder ins Bett legen.

Cigarettes After Sex fordern nichts, im Gegenteil. Sie bieten mir Romantik, Melancholie, Herzschmerz, Hoffnung. Ein berauschendes und zugleich entspannentes Gefühlschaos. Sorry, ich kann nicht mehr, ich muss weiterhören!


Cigarettes After Sex gibt es ab heute im Plattenladen oder beim Streaming-Anbieter deines Vertrauens.

Kommentare

  1. Avatar von Jens

    Gerade durch deine „Rezension“ reingehört. FullAck!