Cheatahs – Mythologies (Review)

Die Cheatahs aus London präsentieren uns mit „Mythologies“ bereits ihr zweites Album. Auf diesem wird zum wiederholten Male der Indie-Rock und der Shoegaze der frühen Neunziger gefeiert.

Die Cheatahs kommen nicht so wirklich aus London. Gebürtig stammt nur Gitarrist James Wignall aus England, der Rest der Band setzt sich aus dem Kanadier Nathan Hewitt, dem Amerikaner Dean Reid und dem deutschen Schlagzeuger Marc Raue zusammen. Ein Vielzahl von Einflüssen also, die sich im Sound wiederspiegelt.

„Mythologies“ präsentiert uns verschwommene Gitarrenwände mit gelegentlichen Synthieklängen, welche einen diffusen Nebel über die Songs legen.  Die Vorbilder aus den frühen Neunzigern sind klar zu benennen: Dinosaur Jr., The Jesus and Mary Chain, My Bloody Valentine und hin und wieder ein wenig Sonic Youth​​. Die Cheatahs erschaffen aus diesen Einflüssen ihren eigenen Klangskosmos, der zu keiner Zeit zu schwammig oder beliebig klingt.

In den tollen Momenten des Albums wie dem zweiten Song „Channel View“ packen sie mich und haben meine ganze Aufmerksamkeit. Schon die ersten Töne ziehen mich in den Bann und wohlige Erinnerungen an alte Zeiten flackern auf. Das Highlight ist für mich allerdings „Signs To Lorelei“: der Song beginnt wie ein Stück aus dem Soundtrack zu Blade Runner und verwebt in den folgenden Minuten verschiedene Melodien geschickt miteinander. Toll.

In den nicht ganz so gelungenen Momenten klingen die Songs allerdings ein wenig zu beliebig. Versteh‘ mich bitte nicht falsch: die Cheatahs kennen ihre Plattensammlung und haben wie bereits beschrieben ein paar tolle Songs im Angebot. Aktuell stecken sie jedoch noch ein wenig zu sehr im Shoegaze und 90er-Gitarrenrock fest. Dennoch ist ihnen auch mit „Mythologies“ ein äußerst unterhaltsames, stellenweise großartiges Album gelungen.

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