8 Punkte für Schleswig Holstein, 10 Punkte für Hessen und 12 für das eigene Bundesland. So lässt sich die Wertung vom gestrigen Bundesvision Song Contest zusammenfassen. Spätestens nach der Hälfte der Bundesländer zeigten sich meine hellseherischen Fähigkeiten, welche bisher unbemerkt in mir geschlummert haben.
Wenn man eine Konkurrenzveranstaltung zum Grand Prix etablieren möchte und sich schon an der Punktewertung des Vorbilds „orientiert“, warum übernimmt man dann nicht die äußerst sinnvolle Regelung, nicht fürs eigene Land abstimmen zu können? Nun gut, das hätte wahrscheinlich nur bedeutet, das Juli noch mehr Punkte bekommen hätten. Ein sehr mutiger Überraschungssieger. Nicht das ich diesen von den Cranberries inspirierten Song schlecht finden würde, aber es war für die Veranstaltung schon sehr schade, das die Band sich nicht mit einem neuen Lied der Wertung stellte.
Die Bandbreite der vorgetragenen Songs war auf jeden Fall groß, so polarisierten Lukas Hilbert und Sido mit ihren Vortägen am stärksten, außergewöhnliche Lieder wie Deichkinds „Electric Super Dance Band“ hatten keine Chance. Mein Favorit „Emanuela“ von den Fetten Broten schaffte es immerhin auf Platz 2. Schade nur, das der Song nicht wirklich von der marschierenden Blaskapelle vorgetragen wurde.
Dann die Punktevergabe. Warum musste mein Bundesland Berlin nur so peinlich auftreten? Über Sido will ich gar nicht sprechen, aber warum hat Berlin es nicht hinbekommen, zumindest eine kleine Eckkneipe zu organisieren, in der ein bischen Stimmung vorgegaukelt wurde? Nein, peinlicherweise standen dort der „Künstler“ Ben und irgendeine Kiss FM-Moderatorin vor einer schlechten Studiokulisse. Ben starrte seiner Kollegin die ganze Zeit nur aufs „Dekolltjeee“. Man man.
Aber auch die anderen Bundesländer wirkten bei der Wertung etwas bemüht. Das singende Schleswig Holstein machte auf mich noch den symphatischten Eindruck.
Insgesamt fehlte der Sendung noch der nötige Glamour. Ein wenig provisorisch wirkte alles, der Funken wollte über den Fernseher nicht so richtig überspringen. Wir werden sehen, ob es nächstes Jahr eine Fortsetzung geben wird. Das wird wohl von den Einschaltquoten und dem Singleverkauf der einzelnen Künstler abhängen.
Update: Hier noch ein Nachtrag zu den Einschaltquoten:
Der Marktanteil unter den 14- bis 49-jährigen Zuschauern hat mit 21,2 Prozent unsere Erwartungen übertroffen. (Pro 7-Geschäftsführer Dejan Jocic)
Insgesamt hatte der Bundesvision Song Contest 3,23 Millionen Zuschauer.
via: netzeitung
Kommentare
danke für die zusammenfassung, dann hab ich wohl nix verpasst 😉