Apparat – LP5 (Review)

„Ich habe die Platte nur deswegen so machen können, weil es Moderat gibt“, sagt Sascha Ring, der Mann hinter dem Namen Apparat. „Weil ich in dieser Band eine große Bühne besitze und ein Medium für die großen Gesten – darum konnte ich Apparat als Projekt von diesem Anspruch entlasten. Ich bin nun sicher: Ich muss hier keine großen Pophymnen schreiben; ich kann mich in die Details versenken und in die Strukturen.“ Und: „Pathos ist verboten!“

Ich bin der Konstellation Modeselektor/Moderat/Apparat auf jeden Fall sehr dankbar. Denn so konnte Sascha Ring eine minimalistisches, detailverliebtes und trotzdem hymnisches Kleinod schaffen.

Die vielschichtigen und filigranen Songs können dabei sowohl im Hintergrund als auch bei voller Konzentration unter den Kopfhörern genossen werden. Es gibt viele Instrumente, Stimmungen und Details zu entdecken. Ich fühle mich stellenweise an Massive Attack oder auch an Radiohead erinnert. Wenn Thom Yorkes Stimme bei DAWAN oder HEROIST auftauchen würde, wäre das in jedem Fall keine Überraschung.

Besonders gut gefällt mir der Einsatz vieler echter Instrumente: Cello, Posaune, Trompete, Saxofon, Harfe, Kontrabass und andere Streicher. John Stanier (Battles) spielt hier und da Schlagzeug.

LP5 ist eines dieser seltenen elektronischen Alben, welches mich voll in Beschlag nimmt und mich aus meiner üblichen Indie-Rock-Welt herausreißt. Sanft, aber dennoch entschlossen.


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