Alt-j – Live at the Red Rocks (Review)

Das Debütalbum von Alt-J schaffte es vor vier Jahren auf magische Weise, jede nur denkbare musikalische Idee und jedes Genre, welches sich irgendwie mit dem Label Gitarrenmusik versehen lässt, zu wunderbaren Songs zu verschmelzen.

Dabei fühlte ich mich zu keiner Sekunde orientierungslos oder gar verloren. Ganz im Gegenteil: ich wurde gepackt und mitgenommen von diesen komplexen, aber dennoch eingängigen Popsongs. Völlig zurecht erhielten sie dafür den Mercury Prize.

Für den Nachfolger This Is All Yours aus dem Jahr 2014 hätte die Band ihre Erfolgsformel einfach wiederholen können. Damit wären sowohl die Fans als auch das Plattenlabel ziemlich glücklich gewesen. Aber sie wählten einen anderen Weg und irritierten die Fans zunächst durch ein komplexeres Werk.

Im Laufe der letzten zwei Jahre verschmolzen diese beiden Alben allerdings zum Gesamtkunstwerk der Briten. Das kann man besonders gut bei ihrem neuen Live-Album nachhören.

Erstes Livealbum von Alt-j

Die Aufnahmen fanden im Sommer letzten Jahres im historischen Red Rocks Amphitheater in Morrison, Colorado statt. Die Band gab dort ein gigantisches Konzert vor imposanter Kulisse und 10.000 Fans.

18 Songs spielten Alt-J an diesem Abend. Dazu gehören alle Hits ihrer beiden Alben: Something Good, Matilda, Tessalate, Fitzpleasure, Hunger Of The Pine, Every Other Freckle und Left Hand Free.

Ich muss hier kurz einschieben, dass ich kein großer Fan von Livealben bin. Nur die Ärzte konnten es damals schaffen, mich zu überzeugen und sich für immer in mein Gedächtnis einzubrennen. Aber das war eine andere Zeit, und Nach uns die Sintflut ist ein einzigartiges Dokument.

Und so war ich skeptisch. Allerdings völlig zu Unrecht, denn seit ungefähr zwei Wochen läuft die CD fast ununterbrochen während meiner Autofahrten.  Die Band entfaltet hier einen Sog; entspannt, aber intensiv.

Die Atmosphäre passt, der Sound klingt überzeugend und einigermaßen druckvoll. Alt-j kombinieren die großartigen Songs der beiden Studioalben auf geschickte Weise und erschaffen so ein überzeugendes Livealbum, welches auch als Best of funktioniert.

Der Mitschnitt auf DVD (bzw. BluRay) ist ebenfalls überzeugend, wobei mir die Kamera meistens ein wenig zu weit weg ist. Ich habe mir das Videomaterial allerdings nur einmal nebenbei angeschaut; für mich ist die Musik wichtiger.


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