A Tale Of Golden Keys kommen aus Nürnberg und spielen wunderbaren Indiepop, der so klingt, als wäre er ein wenig aus der Zeit gefallen. Nach zwei EPs erscheint mit „Everything Went Down As Planned“ das Debütalbum, welches eine Band mit einem treffsicheren Gespür für große Pop-Melodien zeigt.
Die Instrumentierung ist klassisch: Piano, Klavier, Gitarre, Bass und Schlagzeug. Mehr braucht es eigentlich auch nicht. Am Anfang war ich ein wenig irritiert, denn dieses Album klingt so gar nicht nach 2015, sondern viel mehr nach 2005. Aber nach einer gewissen Eingewöhnungszeit begann ich diesen Sound zu genießen. Denn irgendwie ist es sehr angenehm, mal wieder verspielte und verzerrte Gitarren zu hören, gerade in Zeiten der omnipräsenten Synthies.
So I guess it begins
Gleich mit dem wundervollen Opener „All Of This“ ziehen mich A Tale Of Golden Keys in ihren Kosmos. Ein dezentes Piano spielt nur einen Ton, eine wundervolle Stimme setzt ein. Nach 40 Sekunden kommt das Schlagzeug dazu, der Bass setzt wenig später ein. Auf diesem fragilen Fundament entfaltet sich der melancholische Song.
Diese Melancholie zieht sich durch das ganze Album, aber trotzdem klingen die Songs vorsichtig optimistisch. Und so handelt es sich hier um eine wärmende Melancholie, die mal tröstend, mal treibend und mal mal tanzend daherkommt. So wirken Zeilen wie „Everything Went Down As Planned“ dann auch überhaupt nicht pessimistisch, sondern am Ende sogar euphorisch. Das Cover mit Tyrannosaurus Rex, Velociraptor und Pterodactylus passt sich wunderbar ein, denn trotz der apokalyptischen Szenerie wirkt es nicht wirklich bedrohlich.
In ihrer eigenen Welt vertreiben A Tale of Golden Keys düstere Gedanken, zaubern wunderbare und zeitlose Melodien. Vielleicht atmen diese nicht immer den Zeitgeist, aber sie klingen super.
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